Fahrzeuge

Crosskart

In dem Jahr 2023 hat sich unser Team um eine Fahrzeugkategorie erweitert. Jens ist von seinem Polo auf ein Crosskart umgestiegen und möchte dieses Jahr nun Rennen von verschiedenen Meisterschaften im Auto- und Rallycross teilnehmen.

Das Crosskart ist ein Semog Attack Chassis und wird von einem Yamaha MT09-Motor angefeuert. Crosskarts sind für ihren aggressiven Fahrstil bekannt. Schon nach den ersten Testsessions ist uns bewusst geworden, in welche Richtung sich der Fahrstil von Jens entwickeln muss. Auch wenn 125 PS auf dem Papier erstmal nicht viel aussehen, sind diese im Verhältnis zu dem 345 Kg leichten Crosskart sehr sportlich.

Der kurze Radstand und das leichte Gewicht machen das Crosskart sehr agil und direkt im Einlenken. Mit dem leistungsstarken Motor entsteht eine Kombination, die es ermöglicht das Crosskart mit dem Gaspedal kontrolliert durch die Kurve zu driften. Gefahren wird auf Goldspeed Yellow – Reifen, dies kann jedoch je nach Meisterschaft auch variieren.

Die Crosskart-Klassen haben in den letzten Jahren stark an Teilnehmern zugenommen. Auch weil diese umkämpfte Kategorie einem Cup gleicht. Hier fahren alle mit ähnlichem Material und Leistung. Wenn Crosskarts im Rahmenprogramm von unseren Rallycross-Rennen gefahren sind, waren diese die schnellsten Fahrzeuge auf der Strecke. Zusätzlich wird mit einer spektakulären Fahrweise und vielen Zweikämpfen beeindruckt.

Polo 9N3 - die Supernationals

Der von Björn gefahrene Polo ist ein turboaufgeladenes Supernational, intern auch gern Turbobiest genannt.
Auch wenn mit einem Turbo auf den ersten Blick viel Leistung mit einem überschaubaren Budget erreicht werden kann, wird dies im Motorsport mit verschiedenen Regularien erschwert. Speziell im Rallycross wird beispielsweise die Klasse der Supernational meist nur durch den Hubraum in unter und über 2000 ccm eingeteilt. So kommt es oft vor, dass Turbos auch gegen Sauger antreten. Um diesen Wettkampf fair zu halten, wird es Turboaufgeladenen Fahrzeugen erschwert, die gewünschte Leistung zu erzielen.

In unserem Fall muss vor dem Turbolader die Luftzufuhr begrenzt werden. Dies geschieht durch einen Airrestrictor mit einem Innendurchmesser von 45 mm. Dadurch wird die mögliche Leistung extrem eingeschränkt und gegebenenfalls auch die Turbocharakteristik beeinflusst.
Ein weiteres Mittel die turboaufgeladenen Rennautos zu beschränken ist die Umrechnung des Hubraums. Der Hubraum eines Turbomotors wird beispielsweise im Reglement der belgischen Rallycrossmeisterschaft mit einem Faktor von 1,7 multipliziert.

Wir fahren mit einem Hubraum von ca. 1800 ccm, müssen durch den Multiplikator jedoch in der Klasse über 2000 ccm teilnehmen.
Die Klassen der Supernational sind zusätzlich in sich noch in verschiedenen Gewichtsklassen eingeteilt. So kann man sagen, je mehr Hubraum um so schwerer muss das Rennauto auch sein. In unseren Rallycrossautos müssen wir immer mit zusätzlichen Gewichten fahren um die Vorgaben des Reglements einhalten zu können.

Übergehen zu dem Polo den Jens bis zur Saison 2022 noch gefahren ist, haben wir mit diesem in der Klasse Supernational unter 2000 ccm teilgenommen. In diesem Fall sind wir einen 2000 ccm Saugmotor gefahren und haben uns so an der oberen Grenze der Hubraumklasse bewegt. Wie obenstehend erwähnt, ist dieser Polo wesentlich leichter im Vergleich zum Turbopolo.

Der als Saugerbiest betitelte Polo hat sich jedoch nicht nur in der Art des Motors unterschieden. Grundsätzlich sind wir in beiden Polos sehr unterschiedliche Fahrwerke, Getriebe und noch vieles mehr gefahren. So hatte das Saugerbiest unter anderem auch ein Dog-Box-Getriebe verbaut.

Auch wenn die Beiden Polos ähnlich aussehen und auch eine identische Antriebsart haben, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Jeder hat seine eigen Vor- und auch Nachteile. In der Konzipierung der beiden Autos hat das sehr unterschiedliche Gewicht eine maßgebliche Rolle gespielt. Denn grundsätzlich müssen bei einem schwereren Auto alle bewegenden Komponenten größer dimensioniert werden. So sind wir gerade bei dem Turbobiest oft an und auch über die technische Belastbarkeit gegangen.
Auch wenn die Planung und Umsetzung dieser beiden Polos sehr unterschiedlich sind, muss der Fahrer auch seinen Fahrstil je nach Auto anpassen. Mit der unterschiedlichen Gewichtsverteilung und dem unterschiedlichen Griplevel der beiden Polos haben die beiden Brüder Jens und Björn ihren eigenen und komplett unterschiedlichen Fahrstil entwickelt.

Für noch tiefere Eindrücke und Fragen kommt gern auf den Rennen bei uns vorbei oder schaut in unseren Livestreams vorbei.

Wir sind sehr stolz darauf, dass wir die letzten Saisons zusammen mit beiden Konzepten auf fast identische Rundenzeiten gekommen sind. Beide Fahrer haben sich auf ihr jeweiliges Konzept perfekt eingestellt und die Vorteile vollumfänglich ausgenutzt.